Die Gründung

Am 28. August 1929 gründeten unsere Vorfahren unseren Ballspielclub.

Zu dieser Zeit hatte der Fußballsport seinen Siegeszug durch die gesamte Welt bereits angetreten. In Stützengrün ging es nur langsam voran. Es ist besonders der Initiative von Rudolf Klötzer zu verdanken, das er sowie Kurt Friedrich, Kurt und Walter Mühlig, Johannes und Martin Bretschneider, Herbert Klötzer und Alfred Lorenz einen Fußballverein in Stützengrün gründeten. Dabei mussten sie mit vielen Unwegsamkeiten kämpfen. Ein großes Problem stand damals. Wo spielen wir? Im Oktober 1929 war diese Frage zumindest geklärt – für monatlich 12 Reichsmark wurde ein Stoppelfeld auf dem „Hübel“ gepachtet. Damit waren die Hindernisse für das erste Spiel des jungen Vereins aus dem Weg geräumt. Am 6. Oktober 1929 wurde der FC Schönheide mit 1:0 besiegt.

Der Gründungsball fand im Gasthof „Weißer Hirsch“ statt.

Foto Mannschaft 1929

Die 30-iger Jahre

Zwischendurch gab es genügend Trubel. Anfang der Dreißiger herrschte Ebbe in der Vereinskasse, die Pacht konnte nicht termingerecht gezahlt werden. Wenige Stunden vor einem Turnier bemerkte man, daß der Verpächter des Stoppelfeldes die Tore abgesägt hatte. Aber natürlich gab es damals schon Gönner des BC, die schnell einsprangen und das Turnier retteten.

Mit dem Verpächter als Feind im Rücken ließ es sich nicht gut leben, ein anderer Platz mußte her. So wurde auf dem Gelände des Betriebes III ein Sportplatz errichtet. Aber schon 1936 siedelte man erneut um und pachtete das Gelände des heutigen Sportplatzes.

Nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es zunächst Wichtigeres als Fußball. Deutschland musste neu aufgebaut werden. Unsere Fußballer halfen in Berlin kräftig mit.

Trotzdem wurde der Fußball langsam wieder ins Rollen gebracht. Erste Freundschaftsspiele fanden statt, zunächst als Sportgruppe, dann als Sportgemeinschaft, schließlich ab 1. Juli 1949 als BSG Konsum-Bürstenfabrik Stützengrün.

Foto Mannschaft 1951 in Berlin

Der sich in einem bedauernswerten Zustand befindende Platz wurde „nur“ mit Hilfe des Trägerbetriebes und den Mitgliedern neu hergerichtet.

Platzweihe 1954

Dafür stellten sich aber erste sportliche Erfolge ein. So konnte 1955 unter Trainer Fritz Gerlach der Kreismeistertitel errungen werden.

Foto Mannschaft 1954/55

Von links: Erich Kanter, Manfred Schürer, Herbert Urban, Siegfried Müller, Helmut Lenk, Herbert Müller, Ottokar Leistner, Werner Klötzer, Martin Stock, Günter Ebert und Manfred Riller

Im Jahr 1957 erfolgte die Umbenennung in BSG Aufbau Stützengrün. Aus fußballerischer Sicht sind in den darauffolgenden Jahren wenige Erfolge und Ergebnisse überliefert.

Ein Höhepunkt in den 60 iger Jahren war die Eröffnung unseres Sportlerheimes im Jahr 1965. Heute ist es im Besitz des Vereines und wird auch wieder durch den Verein bewirtschaftet.

Die erfolgreichen 70-iger und 80-iger Jahre

Erst zu Beginn der 70-iger Jahre wurde der Leistungszuwachs immer deutlicher . Dies war vor allem wieder ein Verdienst von Fritz Gerlach, der sich als Trainer erneut dieser Aufgabe stellte und unserer Elf 20 Jahre treu zur Seite stand.

Ein großer Höhepunkt in unserer Fußballgeschichte war 1976 der Pokalsieg und 1977 der Gewinn des Kreismeistertitels.

Foto Mannschaft 1976/77

Stehend von links: Dieter Frieß, Armin Tröger, Ulli Bretschneider, Joachim Neubert, Thomas Gerlach, Wolfgang Misera, Ulli Stock, Jürgen Seidel, Peter Glausch, Sektionsleiter Frank Bühring; knieend von links: Rolf Zimmermann, Frank Riller, Frank Hartmann, Bernd Bretschneider, Jürgen Stock, Wolfgang Schukai, Hans-Jürgen Pohl, Mannschaftsleiter Rainer Gündel

Das Team um Trainer Dieter Frieß legte damit den Grundstein für die erfolgreichste Zeit des Stützengrüner Fußballs mit dem Spielbetrieb auf Bezirksebene.

In der Zwischenzeit wurde der Platz mit Sand versehen. Viele Gästemannschaften hatten vor allem vor unserer Schleifscheibe Respekt und die Stützengrüner Mannschaft war eine Macht auf eigenem Platz. Respekt auch deshalb, weil der Platz doch tiefe, blutende Wunden an Knien und Ellenbogen hinterließ.

Foto Sportplatz 1980

In diesen erfolgreichen Jahren wurden die Rekonstruktionsarbeiten außerhalb unseres Platzes weiter durchgeführt, die Umkleidekabine wurden massiv ausgebaut.

Sportlich erfolgreich weitergeführt, wurde die Trainingsarbeit dann von Trainer Horst Grünelt aus Schneeberg. Unsere Mannschaft hatte nun auch im Bezirk einen guten Ruf und die gutklassigen Spiele wurden Anfang der 80-iger Jahre von vielen begeisternden Zuschauern verfolgt.

Dem Abstieg 1984 folgte mit einer verjüngten Mannschaft und Frank Hartmann als Trainer der sofortige Wiederaufstieg. Der 1 : 0 Sieg im letzten entscheidenden Spiel in Schneeberg bewirkte zu dem , das danach viele Spieler aus Schneeberg den Weg nach Stützengrün fanden und teilweise auch heimisch wurden. Unter dem ebenfalls aus Schneeberg stammenden Trainer Hans Roske konnten in den darauffolgenden Jahren wiederholt gute Platzierungen auf Bezirksebene

erzielt werden. Doch es gab nicht nur positives. Denn die Nachwuchsarbeit wurde in dieser Zeit etwas vernachlässigt, so das Ende der 80 iger Jahre nur noch Peter Reinicke und Torsten Leistner als Stützengrüner Stammspieler zum Einsatz kamen. Alle anderen Spieler kamen aus anderen umliegenden Orten, da durch den Trägerbetrieb Konsum Bürstenfabrik ein gutes Umfeld geschaffen wurde.

Das Nachwuchsdefizit sollte sich aber erst im nächsten Jahrzehnt richtig bemerkbar machen.

Nach der Wende

Etwas Altes wurde im Jahr 1990 nach der Auflösung der BSG Aufbau zu neuem Leben erweckt - der BC Stützengrün 1929. Aber viele Fußballer verließen den Verein, meist berufsbedingt, viele wechselten aber auch oft aus finanziellen Gründen zu anderen Vereinen.

Foto Mannschaft 1989/1990

Stehend von links: Torsten Leistner, Uwe Schwotzer, Hans Bauer, Jens Brückner, Jens Glaß, Uli Bretschneider

Knieend von links: Hans-Jürgen Pohl, Jörg Gerber, Andre Frieß, Andreas Gißmann, Peter Reinicke

Ex Wismut Trainer Hans Speth und Uli Bretschneider gelang es aber trotzdem noch bis 1992 die Mannschaft in der Bezirksklasse zu halten.Danach setzte die sportliche Talfahrt ein. In den drei darauffolgenden Jahren konnte zwar die Kreisliga noch gehalten werden, aber immer mehr Spieler verließen den Verein. Als weitere Konsequenz musste die II.Mannschaft aufgelöst werden.

Unter Trainer Hans-Jürgen Pohl konnte von 1996 – 1998 die sportliche Abstieg kurz gestoppt werden. Im Jahr 2000 folgte jedoch der Abstieg in die Kreisklasse.Nach dieser Saison stand unser Verein vor seiner schwersten Stunde seit seiner Gründung. Vor der Spielzeit 2000/2001 standen dem BCS keine elf Spieler mehr zur Verfügung. Nur unter großen Anstrengungen konnte unser Verein doch noch eine Mannschaft anmelden, was ein großer Verdienst vom damaligen 1. Vorsitzenden Frank Hartmann war, in dem er sich um neue Spieler kümmerte.

Wer aber spielt schon gern auf einem Hartplatz in der Kreisklasse? Ringsum luden feine Rasenplätze zum Tore schießen ein und wir schauten zu.

„Schleifscheibe“ 2005

Der Neuanfang mit nur 13 Spielern war schwer, doch schon nach kurzer Zeit bildete sich eine gute Mannschaft heraus, der zwei Jahre später der Aufstieg unter Trainer Hans Bauer in die Kreisunion gelang.

Doch das Leistungsniveau reichte noch nicht aus. Nach nur 2 Jahren gings zurück in die Kreisklasse.

Neubau eines Rasenplatzes

Mit dem Optimismus der Fußball-Weltmeisterschaft wurde im Jahr 2006/2007 in einem beispiellosen Kraftakt und vereinsübergreifenden Aktivitäten der Schleifscheibe der Kampf angesagt. Im Mai 2006 konnte dann die Schleifscheibenabschiedsparty gefeiert werden.

Mit Fördermitteln des Sportbundes Sachsen, Mitteln der Gemeinde Stützengrün, Spenden von Sponsoren und der tatkräftigen Unterstützung Stützengrüner Bewohner, Firmen, Vereinsmitglieder und Sympathisanten konnte innerhalb weniger Monate der Traum eines Rasenplatzes sprichwörtlich aus dem Boden gestampft werden.

Kümmerten sich die Vorstände Torsten Leistner und Jürgen Vogel vor allem um das Organisatorische und die Geldmittelbereitstellung, so leisteten die Vereinsmitglieder mehr als 1000 Stunden Aufbauarbeit, allen voran Mathias Wild.

Foto 1. Rasentraktoreinsatz 2006

Unsere 1.Mannschaft trug in dieser Zeit ihre Heimspiele auf dem Kunstrasenplatz des SV Grün-Weiß Wernesgrün aus, die A-Jugend bildete mit dem FC Schönheide eine Spielgemeinschaft.

Platzweihe

Der Höhepunkt unseres Vereinslebens stand unmittelbar zur Platzweihe bevor. Der FC Erzgebirge Aue (damals noch 2.Bundesliga) gab sich in Stützengrün die Ehre.

Leider gab es kein Wunder. Die 11 Spielklassen Unterschied machten sich mit einer deutlichen 0 : 27 Niederlage vor der Rekordkulisse von 1500 Zuschauern bemerkbar. Das Wunder von Stützengrün ist jedoch für alle sichtbar, aus einer „Schleifscheibe“ zauberten wir einen Rasenplatz.

Platzweihe 2007

In den darauffolgenden Jahren konnte auch nicht der Rasenplatz unsere Spieler so motivieren, das wir trotz guter Platzierungen unter Trainer Uwe Golla in die Kreisunion aufsteigen sollten.

Trotzdem hat der Verein kräftig Zuwachs an Spielern und Vereinsmitgliedern bekommen, so das ab 2007 mit zwei Männermannschaften der Spielbetrieb aufgenommen werden konnte. Dies ist vor allem der Nachwuchsarbeit von Kai Schlösiger und Hans Bauer zu verdanken.

Auch die Alten Herren fanden auf schönem Rasen in Spielgemeinschaft mit dem Hundshübler SV in den regelmäßigen Spielbetrieb zurück.

Bezeichnend für ein gutes Vereinsklima in den letzten Jahren sind auch unsere jährlichen Ausfahrten nach Tschechien, Thüringen und mit den Alten Herren sogar nach London.

80 Jahre Fußball in Stützengrün muss Ansporn sein, das der BC Stützengrün 1929 e.V. Heimstätte für möglichst viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch in den nächsten Jahren bleibt. Angesichts der demografischen Entwicklung sollte man aber auch über zukunftsweisende Strukturen nachdenken, die es bereits in Ansätzen gibt.

Erfolge/Vereinsrekorde/Kuriositäten

Erfolge: Kreismeister 1955, 1977, 1985, 2003

Pokalsieger 1976

• Höchster Sieg: BCS – FSV Sosa II 14 : 1 2008 in Wernesgrün
• Höchste Niederlage : BCS – FC Erzgebirge Aue 0 : 27
• Höchste Zuschauerzahl: Platzweihe 2007 – 1500 Zuschauer

Kuriositäten :

• Tor durch Abschlag des Torwartes Andre Frieß 1991 gegen Penig
• Schnellstes Tor nach ca. 5 Sekunden durch Torsten Leistner 2009 vom Anstoß weg beim AH – Spiel BCS/HSV – FC Schönheide
• Kurioses Eigentor durch Wolfram Stein mit Einwurf auf den Torwart Andre Frieß 1994 in Erla